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Merkmale des Yaks
- Detailansicht von links nach rechts: Hörner und gespaltener Huf. Foto: Collage © JUNIOR
- langgestreckter Körperbau
- dunkelbraunes bis schwarzes, langes und dickes Fell mit Bauchmähne
- breiter Schädel mit bis zu 120 cm langen, nach außen und hinten gebogenen Hörnern
- kleine Hufe mit scharfen Spitzen und harten Rändern
- behaartes Maul
- langhaariger, pferdeähnlicher Schwanz
Besondere Merkmale des Yaks
Yaks sind eine Rinderart. Vom normalen Hausrind unterscheiden sie sich nicht nur durch ihr langes Fell, sondern auch durch ihren langgestreckten Körper. Während das Hausrind 13 Rippenpaare hat, besitzen Yaks 14 bis 15 Rippenpaare. Bei Bullen ist der Buckel auf dem Rücken deutlich größer als bei Kühen.
- Detailansicht von links nach rechts: Maul und Nasenlöcher (Flotzmaul genannt), Auge und Ohr. Foto: Collage © JUNIOR
Wissenswertes über Yaks
- Yaks leben in Höhen von bis zu 6.000 Metern.
- Erwachsene Bullen und Kühe leben getrennt voneinander und treffen sich nur in der Paarungszeit. Die Yak-Kühe leben in Gemeinschaften von bis zu 200 Tieren. Bullen-Gruppen finden sich meist zur Paarungszeit zusammen, ansonten leben Bullen als Einzelgänger.
- Wegen seiner grunzähnlichen Laute wird der Yak auch (Tibetischer) Grunzochse genannt.
- Yaks verfügen als einzige Rinderart über ein mehrschichtiges Haarkleid, nämlich dem festen Deck- oder Langhaar mit gröberer Wolle und feinem Unterhaar.
- Detailansicht von links nach rechts: Buckel (Widerrist genannt), langes Wollfell. Foto: Collage © JUNIOR
Nahrungsbeschaffung: Das fressen Yaks
- Ein ausgewachsener Yak beim Fressen. Foto: Panther Media
Yaks sind Pflanzenfresser und wie unser Hausrind Wiederkäuer. Yaks sind in der Lage sich sehr schnell an die jeweiligen Futterverhältnisse anzupassen und können sogar mehrere Tage ohne Futter und Wasser auskommen. Falls es im Winter mal knapp wird, verfügen sie über Reserven – sozusagen Winterspeck – von denen sie zerren. Während die Wildrinder im Winter täglich nur drei bis vier Kilogramm Nahrung brauchen, fressen sie im Sommer jeden Tag fast sechs Kilo, um sich Winterreserven anzulegen. Zum Fressen nehmen sich die Tiere im Sommer acht bis zehn Stunden am Tag Zeit. Das Wiederkäuen fällt auf die Abendstunden.
Futter: Was steht auf dem Speiseplan?
Yaks fressen gerne Sauergrasgewächse, Moose und Flechten. Sie sind sogar in der Lage rohfaserreiche Gräser und raue, verholzte, stachelige Pflanzenteile zu verdauen. Das kann das normale Hausrind zum Beispiel nicht. Im Winter ernähren sie sich hauptsächlich von Sträucherweiden und von dem unter dem Schnee wachsenden Moos. Mit ihren Hufen und Hörnern scharren sie es frei vom Schnee. Saftige grüne Gräser fressen Yaks nicht so gerne, weil sie davon Durchfall bekommen.
- Wie das Hausrind kauen auch Yaks ihr Futter mehrmals. Foto: Panther Media
Zur Lebensform des Yaks
- Wenn Yaks in Panik geraten, können sie bis zu 40 km/h erreichen. Foto: Panther Media
Yaks sind …
… tagaktive Wildrinder.
… sehr sozial und bleiben selbst beim Weiden eng zusammen.
… anfällig für alle Krankheiten, an denen auch das normale Hausrind erkrankt. Hierzu zählen Milzbrand, Maul- und Klauenseuche und Tuberkulose.
Yaks können …
… sich gut wehren. Zur Not stellen sie sich in der Gruppe dem Feind und können diesen sogar töten. Vor flüchtenden Yaks sollte man sich ohnehin in Acht nehmen. Nicht selten kommt es bei panischen Fluchtmanövern zu totgetrampelten Herdenmitgliedern.
… bis zu 40 km/h schnell werden.
… schwimmen.
… nicht gut hören und sehen, gleichen die anderen Sinne aber mit ihrem ausgeprägten Geruchssinn aus.
Yaks haben …
… ein sehr dickes Fell. Damit können sie Temperaturen von bis zu – 40 °C trotzen. Jeweils zum Sommer und Winter wird das Fell gewechselt. Yaks wechseln überwiegend das Wollhaar. Der Ausfall beginnt am Hals und setzt sich an der Rücken- und Bauchregion fort.
… ledrige Fußsohlen, mit denen sie immer einen sicheren Stand haben. Für ihren sicheren und ruhigen Tritt sind sie sehr bekannt.
- Yaks sind für ihre Trittsicherheit bekannt. Foto: Panther Media
Verhalten: Typisch Yak!
Die Kühe leben zusammen mit ihren Kälber in großen Herden von bis zu 200 Tieren, während die Bullen sich nur in der Paarungszeit zu Gruppen von maximal 20 Tieren zusammenschließen und ansonsten als Einzelgänger unterwegs sind.
Die Rangordnung wird in beiden Geschlechtergruppen durch Kämpfe geregelt. Schon Neugeborene werden mit der Rangordnung vertraut gemacht: Wenn sie der Gruppe beitreten, werden sie zunächst von den anderen Herdentieren mit Stupsen und Stößen auf ihren Platz verwiesen. Yaks verständigen sich über Grunzlaute und ihren Geruch, der ihre Gruppenzugehörigkeit markiert.
- Yak-Kühe leben zusammen mit ihren Kälbern in Herden. Foto: Panther Media
Yak: Fortpflanzung und Jungtiere
Geschlechtsreife: Bullen mit etwa 4 Jahren, Kühe mit 1 Jahr
Paarungszeit (Brunft): Juni – September
Tragezeit: etwa 257 Tage
Gewicht des Kalbes: 9 – 16 kg (zum Vergleich: ein Hausrindkalb wiegt bei der Geburt bis zu 40 kg), männliche Kälber sind schwerer und größer
Größe des Kalbes: ca. 70 cm
Anzahl der Kälber: in der Regel 1 Kalb
Zur Brunftzeit geben die Männchen Grunzlaute von sich. Während die Bullen in der gesamten Brunftzeit paarungswillig sind, sind es die Kühe nur 16 bis 56 Stunden lang. In der Paarungszeit kommt es daher zu heftigen Rangkämpfen zwischen den Bullen, denn jeder will sich paaren und Nachkommen zeugen. Die Kämpfe werden meist von Bullen im Alter von sechs bis sieben Jahren gewonnen, denn in dieser Zeit sind Yak-Bullen sehr kräftig und wehrhaft.
- Ein frisch geborenes Yak-Kalb. Foto: Panther Media
In der Regel bekommen Yak-Kühe ihr erstes Kalb im Alter von drei Jahren. Ausschlaggebend hierfür sind die Futterbedingungen. Je besser diese sind, desto höher ist die Paarungsbereitschaft beider Geschlechter. Zwischen März und August werden die Kälber geboren.
Die meisten kommen im April und Mai zur Welt. Kurz vor der Geburt sondern sich die werdenden Mütter vom Rest der Herde ab und bringen ihr Kalb im Stehen zur Welt. Eine Yak-Kuh bekommt etwa alle zwei Jahre ein Kalb. Die Kälber können bereits nach fünf bis 15 Minuten alleine stehen und laufen. Nach der Geburt werden die Kleinen von ihrer Mutter trocken und sauber gelegt. Ihr Fell ist aber noch nicht so lang wie das von ausgewachsenen Yaks.
- Das Fell der Kälber ist zwar dick aber noch nicht so lang wie bei ausgewachsenen Tieren. Foto: Panther Media
Bedrohung, Bestand und Lebensraum des Yaks
- Hausyaks sind meist kleiner als Wildyaks und unterscheiden sich auch in der Fellfarbe. Foto: Panther Media
Yaks fühlen sich im Hochgebirge und in einer Höhe von bis zu 6.500 Metern wohl. Regionen mit einer durchschnittlichen Temperatur von unter fünf Grad im Winter und 13 Grad im Sommer sind für Yaks ideal. Früher waren Wildyaks vom Aralsee bis Alaska verbreitet. Heute gibt es Yaks nur noch in einigen Teilen Tibets, Indiens und West-Chinas.
Zu den natürlichen Feinden zählen Wölfe. Aber die größte Bedrohung dieser Rinderart geht vom Menschen aus. Er nimmt ihnen den natürlichen Lebensraum, indem er ihn besiedelt und als Ackerland nutzt. Zudem werden wildlebende Yaks trotz des Artschutzes immer noch gejagt – die Tiere in Nepal und Kaschmir sind leider ausgestorben.
Yaks wurden bereits vor Christi Geburt vom Menschen gezähmt, denn sie lieferten ihnen Fleisch, Milch und Wolle. Hausyaks haben häufig keine Hörner und eine andere Fellfarbe als Wildyaks. Hier gibt es neben braunen und schwarzen auch gescheckte, rote oder weiße Yaks. Manche Yak-Halter mischen Hausrinder und gezähmten Hausyaks. Dadurch kommen sie mit typischen Rinderkrankheiten in Kontakt, die ihnen ebenfalls zusetzen und den Bestand ihrer Art gefährden. In Zoos werden derzeit keine wilden Yaks gehalten, um den Fortbestand zu sichern.
- Wölfe gehören zu den natürlichen Feinden der Yaks. Foto: Panther Media
http://www.yak-zucht.at/web/yak_haltung.html
http://www.bandli.ch/tiere/yakinfoallgemein.htm
http://www.world-of-animals.de/Tierlexikon/Tierart_Yak.html
http://www.tierportraet.ch/htm06/haus_yak.php
http://de.wikipedia.org/wiki/Yak
Fotos: Fotolia, Panther Media