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    Riesenschildkröte (Galápagos)
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    Alles Wissenwerte

    Merkmale

    Merkmale der Galápagos-Riesenschildkröte

    Detailansicht von links nach rechts: Hornschnabel, langer und beweglicher Hals der Riesenschildkröte. Foto: Collage © JUNIOR
    • sattel- oder kugelförmiger Panzer, der aus Knochenplatten besteht und von einem Hornschild überlagert wird
    • ausgewölbter Panzerausschnitte an Hals, Beinen und Schwanz
    • langer und faltiger Hals
    • kleiner Kopf
    • 25 cm lange, stämmige und mit Schuppen besetzte Beine
    • braun bis schwarzbraune Färbung
    • nach innen gerichtete Füße mit lange Krallen
    • Hornschnabel
    Detailansicht von links nach rechts: Füßrückseite mit Krallen, Fußvorderseite mit Zehen und Krallen. Foto: Collage © JUNIOR

    Besondere Eigenschaften der Galápagos-Riesenschildkröte

    Galápagos-Riesenschildkröten gehören zu den größten Schildkröten an Land und werden sehr alt. Die bisher älteste Galápagos-Riesenschildkröte wurde 176 Jahre alt. Die Männchen sind größer als die Weibchen und haben einen längeren Schwanz. Ihr Bauchpanzer ist anders als bei den Weibchen nach innen gewölbt. Die Panzerlänge der Weibchen beträgt in der Regel etwa 80 cm, die der Männchen liegt bei 95 cm. Die Tiere werden umso größer je mehr Futter sie finden. So können Riesenschildkröten auch eine Panzerlänge von über 134 cm und ein Gewicht von 290 kg bis 422 kg erreichen.

    Mit ihrer Nase können Riesenschildkröten sehr gut riechen. Foto: Fotolia

    Mit den nach vorne gerichteten Augen können diese Kriechtiere gut sehen. Galápagos-Riesenschildkröten verfügen über einen sehr guten Geruchssinn. So können sie zum Beispiel Wasser bereits aus weiter Entfernung riechen. Galápagos-Riesenschildkröten haben keine Zähne und Lippen, sondern einen Hornschnabel, mit dem sie ihre Nahrung abrupfen können. Die Kanten des Schnabels sind sehr scharf, so dass ein Biss auch richtig wehtun kann.

    Wissenswertes über die Galápagos-Riesenschildkröte

    • Landschildkröten wie die Galápagos-Riesenschildkröte gibt es seit etwa 250 Millionen Jahren. Damit gehören sie zu den ältesten Tierarten der Welt. Die Galápagos-Riesenschildkröte lebt, wie der Name schon sagt, auf den Galápagos-Inseln. Auf jeder der 15 Inseln hat sich die Riesenschildkröte gut anpassen können. Heute leben allerdings nur noch 10 der riesigen Kriechtiere.
    • Diese Schildkröten sind sehr feinfühlig. Anhand von Erschütterungen und Luftdruckschwankungen können sie spüren, ob es regnen wird.
    • Bis zu ihrem 40. Lebensjahr wachsen Riesenschildkröten recht schnell, sofern sie genügend Nahrung finden.
    • Als erstmals Segler auf die Galápagos-Inseln stießen, waren sie von den Riesenschildkröten sehr fasziniert. Doch diese Faszination hielt sie nicht davon ab, die Tiere als Proviant mit an Bord zu nehmen. Da die Tiere bis zu einem Jahr ohne Nahrung und Wasser überleben können, waren sie für die alten Seefahrer die ideale Nahrung.

    Weitere Riesenschildkröten-Arten: Die Seychellen-Riesenschildkröte

    • nahe Verwandte der Galápagos-Riesenschildkröte
    • die Aldabra-Schildkröte ist die letzte Art der Seychellen-Riesenschildkröten und lebt auf der Insel Aldabra im Indischen Ozean
    • Aussehen: große Kopfschuppen, ein Nackenschild und aufrechte Nasenlöcher, mit denen die Aldabra-Schildkröte sogar trinken kann, Panzerlänge: Männchen ca. 100 bis 122 cm, Weibchen ca. 87 cm, Gewicht: Männchen ca. 250 kg, Weibchen 167 kg
    • können ein Alter von weit über 100 Jahren erreichen
    Die Aldabra-Schildkröte ist die letzte Art der Seychellen-Riesenschildkröte. Foto: Panther Media
    Nahrung

    Nahrungsbeschaffung: Das fressen Galápagos-Riesenschildkröten

    Mit ihrem Hornschnabel kann die Riesenschildkröte Gräser gut abzupfen. Foto: Panther Media

    Riesenschildkröten sind Pflanzenfresser und ihre Essgewohnheiten sind an ihren jeweiligen Lebensraum angepasst. Aus diesem Grund – so vermuten Forscher – weisen die unterschiedlichen Unterarten der Galápagos-Riesenschildkröten auch eine unterschiedliche Panzerform auf. So haben die Arten, die sich hauptsächlich von Gras und anderen auf dem Boden wachsenden Pflanzen ernähren, einen gewölbten Panzer. Dahingegen verfügen die Arten, welche sich vorwiegend von Kakteen wie Opuntien und Büschen ernähren, über einen flachen oder auch sattelförmigen Panzer, der eine bessere Halsbewegung ermöglicht. Denn so können die Tiere auch höher gelegene Nahrung erreichen.

    Nahrung: Was steht auf dem Speiseplan?

    Galápagos-Riesenschildkröten fressen je nach Lebensraum – denn nicht überall gibt es dasselbe Nahrungsangebot – Gräser, Büschen, Flechten, Kakteen, Kletterpflanzen, Kräuter und Beeren. Wenn das Nahrungsangebot knapp ist, können die Galápagos-Riesenschildkröten bis zu einem Jahr ohne Nahrung und Wasser auskommen!

    Auch wenn Schildkröten keine Zähne haben, zwickt es ganz schön, wenn sie zubeißen. Foto: Fotolia
    Lebensform

    Zur Lebensform der Galápagos-Riesenschildkröten

    Riesenschildkröten verbringen 16 Stunden am Tag damit zu schlafen oder sich auszuruhen. Foto: Fotolia

    Riesenschildkröten sind …

    tagaktiv, verschlafen aber bis zu 16 Stunden des Tages. Meist sind sie sehr friedliebend. Ärgerlich werden sie nur, wenn ihnen ein Artgenosse den schattigen Platz streitig macht.
    Einzelgänger, schließen sich aber auf ihren jährlichen Wanderschaften zu kleinen Gruppen zusammen. Hierbei legen sie über 10 km zurück, was für diese langsamen und schweren Tiere sehr anstrengend ist. Meist wandern aber nur die älteren und starken Männchen sowie älteren Weibchen – diese meist erst nach der Eiablage – auf die Vulkanhänge der Inseln. Denn hier gibt es meist Wasserquellen und Tümpel, in denen die Schildkröten gerne baden.

    Riesenschildkröten können …

    … sich bei Bedrohung in ihren Panzer zurückziehen. Wenn sie den Kopf einziehen, wird die Luft aus ihren Lungen rausgepresst, sodass es klingt, als würde die Schildkröte fauchen. Gerne ziehen die Galápagos-Riesenschildkröten ihren Kopf nicht ein, denn das erschwert ihnen das Atmen.
    nicht schwitzen. Um sich abzukühlen, suchen sie Schatten unter Bäumen und Sträuchern, die auf den Galápagos-Inseln nicht sehr üppig vorhanden sind.

    Riesenschildkröten lieben es zu baden. Foto: Fotolia

    Riesenschildkröten haben …

    … einen Wanderrhythmus. Im Juni wandern die Galápagos-Riesenschildkröten zum Trinken und Fressen in Gruppen auf einem immer wieder benutzten Trampelpfad in höher gelegene Gebiete mit mehr Nahrung. Dort bleiben sie einige Tage und fressen sich richtig satt. Anschließend wandern sie zurück.
    … wie alle Reptilien eine schwankende Körpertemperatur (=wechselwarme Tiere). Das heißt, sie passen ihre Körpertemperatur der Tageszeit an. Bevor sie ihren Tag beginnen, müssen sie sich zunächst in der Sonne aufwärmen, denn erst dann können sie sich schneller bewegen. Doch zu warm mögen sie es auch nicht: Bei großer Hitze können sie überhitzen.

    Verhalten: Typisch Galápagos-Riesenschildkröte!

    Die männlichen Galápagos-Riesenschildkröten führen Rivalen-Kämpfe. Hierbei kommt es nicht auf die Stärke, sondern auf die Länge an: Beim “Kampf” recken die Männchen ihre Hälse soweit in die Höhe wie sie können. Wer den längeren Hals hat, gewinnt.

    Zwei männliche Riesenschildkröten beim Duell. Foto: Fotolia
    Fortpflanzung und Jungtiere

    Galápagos-Riesenschildkröten: Fortpflanzung und Jungtiere

    Galápagos-Riesenschildkröten bei der Paarung. Foto: Panther Media

    Geschlechtsreife: zwischen dem 20. und 30. Lebensjahr


    Paarungszeit: Regenzeit (Januar – Juni)


    Tragezeit: 6 Monate


    Gewicht der Jungen: 30 g


    Größe der Jungen: 10 cm


    Anzahl der Jungen: zwischen 4 – 17 Junge


    Das Männchen erklimmt zur Paarung den Panzer des Weibchens, was ihm nur dank seiner nach innen gewölbten Bauchpanzerung möglich ist. Während der Paarung geben die Männchen sehr laute und heisere Laute von sich, die Kilometer weit zu hören sind. Zwischen Juni und Dezember (Trockenzeit) wandert das Weibchen zur Eiablage in wärmere Küstengebiete. Dort gräbt sie ein etwa 25 cm tiefes Loch. Der Eiablageplatz bestimmt dabei, welches Geschlecht die Jungen hauptsächlich haben werden. Bei einer sehr warmen Bodentemperatur schlüpfen hauptsächlich Weibchen, bei einer kühleren Bodentemperatur gibt es mehr Männchen.

    Die kleinen Schildkröten müssen sich nach dem Schlüpfen schnell ein sicheres Versteck suchen. Foto: Panther Media

    Die Eier sind tennisballgroß, weiß und hartschalig. Mit den Hinterbeinen fängt das Weibchen jedes Ei auf und legt es behutsam in die Nisthöhle. Während der Eiablage härtet sie die Sandwände und den Deckel, der am Ende über das Gelege angebracht wird, mit Urin aus. Damit wird Nesträubern der Zugriff auf die Nisthöhle erschwert. Nach dem Schlüpfen bleiben die Babys noch etwa vier Wochen in ihrer Nisthöhle. In dieser Zeit ernähren sie sich von dem Dottersack, der mit ihrem Bauchpanzer verwachsen ist. Mit dem Einsetzen der Regenzeit buddeln sie sich aus der Erde heraus. Aber ab diesem Moment leben sie sehr gefährlich, denn noch können sie von Katzen, Ratten und dem Galápagos-Bussard gefressen werden. Zudem müssen sie sich auch vor den Temperaturschwankungen in Acht nehmen. Die Baby-Schildkröten versuchen schnell ein sicheres Versteck zu finden.

    In den ersten 40 Jahren ihres Lebens wachsen die Riesenschildkröten recht schnell. Foto: Panther Media
    Lebensraum und Bestand

    Bedrohung, Bestand und Lebensraum der Galápagos-Riesenschildkröten

    Galápagos-Riesenschildkröten ziehen ihren Kopf ein, um sich vor Feinden zu schützen. Foto: Panther Media

    Galápagos-Riesenschildkröten leben auf den Galápagos-Inseln, die zu Südamerika gehören. Die Inseln stellen einen einzigartigen Lebensraum dar, denn durch ihre Abgeschiedenheit vom Festland und damit vom Menschen, konnten sich die Inseln ihre urzeitliche Beschaffenheit bewahren. Doch jede Veränderung auf den Inseln zieht schwere Folgen für die Pflanzen- und Tierwelt nach sich.

    Anfangs gehörte nur der Galápagos-Bussard zu den natürlichen Feinden der Riesenschildkröten-Babys. Doch Segler schleppten fremde Tierarten wie Ratten, Katzen und andere Haustiere auf die Insel, die mittlerweile zu einer zusätzlichen Bedrohung für die Galápagos-Riesenschildkröten geworden sind. Die ausgewachsenen Galápagos-Riesenschildkröten werden durch Haustiere wie Ziegen gefährdet, da sie ihnen das knappe Nahrungsangebot noch knapper machen, so dass die Galápagos-Riesenschildkröten heute als “vom Aussterben bedroht” gelten.

    Der Galápagos-Bussard war einst der einzige natürliche Feind der Riesenschildkröten. Foto: Panther Media
    Quellen
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    Unsere Artikel sind sehr gewissenhaft recherchiert. Die Quellen sind hier angegeben.

    http://www.das-tierlexikon.de/galapagos-riesenschildkroete-134-pictures.htm
    http://www.das-tierlexikon.de/galapagos-riesenschildkroete-134-pictures.htm
    http://www.landschildkroeten.de/galapagos-riesenschildkroete-chelonoidis-nigra/
    http://www.schildkroete.net/galapagos-riesenschildkroete/
    http://textnatur.com/2012/06/die-galapagos-riesenschildkrote/
    http://de.wikipedia.org/wiki/Gal%C3%A1pagos-Riesenschildkr%C3%B6te
    http://www.tierchenwelt.de/schildkroeten/2711-galapagos-riesenschildkroete.html
    http://www.mpg.de/6631745/galapagos_schildkroeten
    http://tierdoku.com/index.php?title=Gal%C3%A1pagos-Riesenschildkr%C3%B6te#Fortpflanzung
    http://www.kinder-echo.de/machdichschlau/tiere/Riesenschildkroete-Vom-Tennisball-zum-Koloss;art45,1249
    http://www.kinder-echo.de/machdichschlau/serien/exotischetiere/Die-Riesenschildkroete;art139,1245

    Fotos: Fotolia, Panther Media