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Merkmale des Löwen
- Detailansicht von links nach rechts: Gebiss und Pfote mit Sohlenpolster. Foto: Collage © JUNIOR
- Männchen mit Kopfmähne, sind größer und schwerer als Weibchen
- scharfe Sinne
- 6 cm lange Eckzähne
- sandfarbenes bis ockerbraunes Fell
- kräftige Statur
- Pranken mit Sohlenpolster
- scharfe, einziehbare Krallen
- hornartige Zacken auf Löwenzunge
- Detailansicht von links nach rechts: Ohr und Löwenmähne bei Männchen. Foto: Collage © JUNIOR
Besondere Eigenschaften des Löwen
Löwen sind die zweitgrößten Großkatzen auf der Welt und die größten Landraubtiere Afrikas. Als Zehengänger können sie sich leise an ihre Beute anschleichen. Löwen leben in Rudeln. Die Löwinnen eines Rudels sind oft miteinander verwandt und bleiben meist ihr ganzes Leben in einem Rudel. Das Löwenrudel wird von einem starken Leitlöwen geführt. Neben ihm kann es bis zu 7 jüngere Männchen in der Gemeinschaft geben. Die Löwenzunge ist mit hornartigen Zacken bedeckt. Diese erleichtern die Säuberung des Felles.
- Je ausgeprägter und dunkler die Löwenmähne ist, desto gesünder ist der Löwe. Foto: Fotolia
Wissenswertes über Löwen
- Das Gebrüll eines Löwen dient nicht nur zur Verständigung, sondern auch zur Reviermarkierung und, um feindliche Löwen zu beeindrucken. Bei günstigem Wind ist das Gebrüll bis zu 8 km weit zu hören.
- Die majestätische Hals- und Backenmähne des Löwen braucht einige Jahre zum Wachsen und dient unter anderem als Schutz gegen Bisse und Prankenhiebe im Kampf. Für die Jagd ist so eine Mähne aber eher hinderlich und beim Durchstreifen von Gebüsch im Wege. Eine sehr ausgeprägte und dunkle Mähne signalisiert, dass der Löwe in einer sehr guten gesundheitlichen Verfassung ist. Männchen mit einer solchen Mähne wird der meiste Respekt entgegengebracht. Die Farbe und Dichte der Mähne ändert sich im Laufe eines Löwenlebens.
- Gibt es in einem übernommenen Rudel Jungtiere, kommt es leider häufig vor, dass der neue Leitlöwe die Welpen tötet. Für uns klingt das sehr grausam, für die Löwen macht es aber Sinn: So werden die Löwinnen schneller wieder paarungsbereit und der neue Leitlöwe kann eigene Nachkommen zeugen.
- Das Gebrüll eines Löwen kann noch in einer Entfernung von bis zu 8 km gehört werden. Foto: Fotolia
Nahrungsbeschaffung: Das fressen Löwen
- Eine Löwin schleicht sich leise an ihre Beute heran. Foto: Panther Media
Jagdmethode: Die Gruppenjagd
Löwen sind auf ihre immense Kraft angewiesen und darauf, die Beute zu überraschen, denn sie können ein Beutetier nicht lange verfolgen. In Gruppen von 10 bis 20 Tieren begeben sich die Löwinnen meist nach Einbruch der Dämmerung oder im Morgengrauen gemeinsam zur Jagd. Die Tiere jagen taktisch: Entweder umschleicht eine Löwin die Beute und treibt sie anschließend auf ihre lauernden Gefährtinnen zu. Oder sie schleichen sich gemeinsam an ihre Beute heran, bis sie sie umzingelt haben.
- Löwen, die kein Rudel haben oder aus diesem verstoßen wurden, müssen selbst jagen. Foto: Panther Media
Jagdmethode: Die Einzeljagd
Ausgestoßene Männchen müssen selbst jagen. Auch sie verfügen über eine besondere Jagdtechnik: Die Einzelgänger schleichen sich lautlos an ihr Opfer heran und schnellen in einem flachen Bogen bis zu 7 Meter weit auf das Beutetier zu. Häufig tragen Löwen ihre Beute im Maul davon und verzehren sie erst im sicheren Versteck, denn es gibt genügend hungrige Beutediebe wie Hyänen und Aasgeier. Löwenmännchen haben großen Appetit. Sie können an einem Tag bis zu 35 kg Fleisch auf einmal verschlingen. Allerdings brauchen sie danach einige Tage nicht mehr jagen zu gehen.
Beutetiere: Was steht auf dem Speiseplan?
Zu den Beutetieren der Löwen gehören Zebras, Gnus, Gazellen, Büffel, Warzenschweine und sogar Giraffen oder Elefanten. Die Beute wird durch einen Genick- oder Kehlenbiss getötet. Häufig werden junge oder kranke Tiere gerissen, weil sie leichter zu erlegen sind als gesunde und ausgewachsene.
- Gnus und Zebras zählen zu den Beutetieren der Löwen. Foto: Panther Media
Zur Lebensform der Löwen
- Das Löwenrudel wird von einem starken Männchen angeführt. Foto: Panther Media
Löwen sind …
… nachtaktiv, gute Kletterer und taktische Jäger.
… Rudeltiere. Eine Familie besteht aus einem Leitmännchen, 2 bis 18 Weibchen, ihren Jungtieren und 1 bis 7 Männchen, die das Rudel so lange begleiten und beschützen dürfen bis sie geschlechtsreif werden. Dann werden sie vertrieben und müssen sich als Einzelgänger durchschlagen.
… gemütlich. Sie ruhen bis zu 20 Stunden am Tag.
Löwen können …
… ein Tempo von bis zu 60 km/h erreichen, aber sie halten das nicht lange durch.
… ihre Jungen in Zeiten einer Hungersnot vernachlässigen. Bei Nahrungsknappheit sind sie die ersten, die sterben, weil sich ihre Mütter und das Rudel dann nicht mehr um sie kümmern. Doch wenn es genug zu fressen gibt, werden die Welpen sehr fürsorglich von allen behandelt.
… sich zu Junggesellengruppen zusammenschließen. Häufig bilden ausgestoßene junge Männchen solche Gemeinschaften.
- Löwen markieren ihr Revier mit Urin. Foto: Panther Media
Löwen haben …
… eine klare Rangordnung im Rudel und beim Fressen. Zuerst fressen die Männchen, dann die Weibchen. Was übrig bleibt, fressen die Jungen.
… Reviergrenzen. Mit ihrem Urin und Kot kennzeichnen Löwen diese. Alle Männchen des Rudels schützen die Grenzen des Reviers sowie die Jungtiere, wenn die Löwinnen jagen.
Verhalten: Typisch Löwe!
Um die Position des Leitlöwen wird gekämpft. Der Löwe, der siegt, darf das Rudel anführen. In der Regel dauert seine Herrschaftszeit 2 – 3 Jahre. Der unterlegene Löwe muss das Rudel verlassen und wird – sofern er beim Kampf nicht tödlich verletzt wurde – versuchen, ein neues Rudel zu gründen oder ein anderes zu erobern. Alte Löwen leben meist als Einzelgänger.
- Junge männliche Löwen leben oft in Junggesellengruppen. Foto: Panther Media
Löwen: Fortpflanzung und Jungtiere
- In der Regel bringt eine Löwin zwei bis vier Welpen zur Welt. Foto: Fotolia
Geschlechtsreife: mit 5 Jahren (Weibchen) bis 6 Jahren (Männchen)
Paarungszeit: ganzjährig
Tragezeit: 105 – 109 Tage
Gewicht der Jungen: 1.500 g
Wurfgröße: 2 – 4 Jungtiere
Löwinnen bringen alle zwei Jahre – meist zur Regenzeit – Junge zur Welt. Zur Paarung locken die Weibchen den Löwen mit Rufen und ihrem Harngeruch an. Ohne die Erlaubnis der Löwinnen kann sich der Löwe nicht mit ihnen paaren. Zur Geburt sucht sich die Löwin ein geheimes Versteck, das meist in der Nähe von Wasser liegt.
- Löwen-Babys werden blind geboren und öffnen ihre Augen erst 10 bis 15 Tage nach der Geburt. Foto: Panther Media
Die Löwen-Welpen öffnen 10 bis 15 Tage nach der Geburt ihre Augen. Zur besseren Tarnung verfügen sie über ein geflecktes und eher dunkles Fell, sowie eine rosafarbene Nase. Zum Schutz der Jungen wechselt die Mutter alle 3 bis 4 Tage den Unterschlupft. Zum Transport beißt sie den Jungen vorsichtig ins Nackenfell und trägt sie fort. Die ersten 3 Monate werden die Jungen mit Muttermilch genährt. Danach kommt Fleisch dazu. Gesäugt werden die Kleinen aber weiterhin bis sie etwa 8 Monate alt sind.
Im Alter von 3 Wochen bekommen die Welpen ihre ersten Zähne. Erst 10 Wochen nach der Geburt gesellt sich eine Löwin wieder zum Rudel. Dort können die Welpen auch von anderen Weibchen gesäugt werden. Ab der 14. Lebenswoche schauen sie ihrer Mutter erstmals beim Jagen zu. Zwischen dem 9. und 12. Lebensmonat bricht das dauerhafte Fanggebiss durch. Mit einem Jahr sind die Löwenjungen dann in der Lage, selbst Beute zu jagen. Bis sie zwei Jahre alt sind, bleiben sie bei der Mutter. Ausgewachsen sind Löwen mit etwa fünf Jahre.
- Eine Löwin trägt ihr Junges in ein neues Versteck. Foto: Panther Media
Bedrohung, Bestand und Lebensraum der Löwen
- Die größten Vorkommen von Löwen gibt es in Afrika. Foto: Panther Media
Löwen sind gut an Trockenwälder und Halbwüsten angepasst. In dichten, feuchten Wäldern oder wasserlosen Wüsten können sie nicht überleben. Ursprünglich waren Löwen in Afrika, im Süden Europas sowie Vorderasien und Indien weit verbreitet. Heute beschränkt sich das Verbreitungsgebiet des Löwen weitgehend auf Afrika südlich der Sahara. Ein kleiner Bestand findet sich aber noch im Gir-Nationanalpark in Gudscharat (Indien). In Asien sind Löwen nahezu völlig ausgerottet.
Der Lebensraum der heute frei lebenden Löwen ist hauptsächlich durch den Menschen gefährdet. Immer mehr Gebiete werden landwirtschaftlich oder als Viehweiden genutzt. Aber auch Wilderei und Krankheiten machen den anmutigen Tieren zu schaffen. In freier Wildbahn leben derzeit noch zwischen 16.000 und 30.000 Tiere. Um diese Raubkatzen vor dem Aussterben zu bewahren, wurden viele Löwen in Naturparks wie dem Kruger Nationalpark angesiedelt. Jedem Rudel steht dort ein eigenes bis zu 250 Quadratkilometer großes Revier zu.
- Löwen leben gerne in Trockenwäldern und Halbwüsten. Foto: Panther Media
Unsere Artikel sind sehr gewissenhaft recherchiert. Die Quellen sind hier angegeben.
http://www.uni-protokolle.de/Lexikon/L%F6we.html
http://www.tierchenwelt.de/raubtiere/82-loewe.html
http://www.waldorf-ideen-pool.de/index.php?aid=1661
http://www.schulehombrechtikon.ch/p19001038.html
http://de.wikipedia.org/wiki/L%C3%B6we
http://www.tierdoku.com/index.php?title=L%C3%B6we
http://www.safari-afrika.de/html/lowen.html
Fotos: Fotolia, Panther Media