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Merkmale des Koalas
- Detailansicht von links nach rechts: Ohr und Gesicht mit Auge, Nase und Mund. Foto: Collage © JUNIOR
- kleine nach vorne ausgerichtete Knopfaugen
- grosse, dunkle Nase
- dichtbehaarte, rundliche Ohren
- wolliges, silbergraues oder bräunliches Fell mit weissem Bauchfell
- besondere Fellpolsterung am Hinterteil
- Weibchen mit Beutel
- Vorderpfoten mit 5 Zehen mit lange schwarzen Krallen, Hinterpfoten mit 4 Zehen
- winziger Schwanz, meist verborgen im Fell
- Männchen sind grösser als Weibchen
Besonderheiten des Koalas
Koalas bewegen sich langsam fort. Dank ihrer Greifhände können sie gut klettern und Zweige greifen. Mit der zweiten und dritten Vorderkralle putzen sich die niedlichen Beuteltiere. Sie verfügen über einen äusserst guten Gehör- und Geruchssinn, sowie einer dichten Fellpolsterung am Gesäss, die es ihnen ermöglicht, lange und gemütlich in den Bäumen zu sitzen.
Wissenswertes über Koalas
- Koalas leben in lichten Eukalyptuswäldern in denen es nur vereinzelt auch andere Baumarten gibt. Zudem brauchen Koalas die Gesellschaft ihrer Artgenossen.
- Koalas, die in kühleren Gegenden leben sind etwas grösser und dunkler gefärbt als Tiere, die in wärmeren Regionen wohnen.
- Die Zähne des Koalas sind gut an seine Nahrung angepasst. Mit den unteren und oberen Schneidezähnen pflückt er die Blätter, während er sie mit den Backenzähnen nicht nur zermalmen, sondern auch schneiden und zerreissen kann.
- Detailansicht von links nach rechts: Krallen und Zähne. Foto: Collage © JUNIOR
Nahrungsbeschaffung: Das frisst der Koala
- Ein Koala frisst Eukalyptus. Foto: Panther Media
Koalas sind, was ihre Nahrung angeht, sehr wählerisch. Am liebsten fressen sie von Eukalyptusbäumen. Ab und zu fressen Koalas auch von anderen Baumarten oder nutzen sie als Schlafplatz. Am Tag braucht ein ausgewachsener Koala etwa 200 bis 400 Gramm Blätter. Vor dem Fressen beschnuppern die Beuteltiere ihre Nahrung ausgiebig, erst danach fressen sie sie. Koalas trinken nicht oft und beziehen das Wasser aus den saftigen Eukalyptusblättern. Um die Nahrung zu verdauen, braucht es viel Zeit.
Nahrung: Was steht auf dem Speiseplan?
Auf dem Speiseplan der Koalas stehen Blätter, Früchte und Rinde bestimmter Eukalyptusarten. Von den in Australien verbreiteten 500 Eukalyptusarten mögen Koalas nur 70 Arten. Denn Eukalyptus enthält Giftstoffe, die ein Koala nur in begrenzten Mengen vertragen kann. Manchmal fressen Koalas auch Erde, denn diese versorgt sie zusätzlich mit bestimmten Mineralien.
- Oft leben Koalas auf dem Baum, von dem sie fressen. Foto: Panther Media
Zur Lebensform des Koalas
- Um sich abzukühlen, strecken Koalas alle Viere von sich. Foto: Panther Media
Koalas sind …
… sehr gemütlich, denn sie können bis zu 20 Stunden am Tag damit verbringen, sich auszuruhen oder zu schlafen.
… eigentlich Einzelgänger, aber dennoch leben sie in Gemeinschaften, in denen jedes Tier über ein Revier verfügt und eine bestimmte Stellung einnimmt.
… selten am Boden zu sehen. Doch zum Trinken müssen sie ihren Baum ab und zu verlassen.
Koalas können …
… im Schlaf nicht vom Baum fallen, weil sie sich in Astgabeln festklemmen.
… sich zu einer Koala-Kugel zusammenrollen, um sich vor Regen und starkem Wind zu schützen. In dieser Schutzhaltung verlieren sie am wenigsten Wärme und das Regenwasser läuft über ihrem Rücken ab, ohne sie zu durchnässen. Es perlt ab wie beim Gefieder einer Ente.
… sich untereinander mit Lauten verständigen, die sogar über grosse Entfernungen zu hören sind.
Koalas haben …
… (Männchen) in Bereich der Brust eine Drüse, die ein bräunliches und klebriges Sekret absondert. Mit diesem markieren sie ihr Revier. Die Drüse spielt auch zur Paarungszeit eine wichtige Rolle. Weibchen markieren ihr Revier mit Urin.
… (Weibchen) haben am Bauch einen Beutel, in dem sich zwei Zitzen befinden. Mit einem kräftigen Muskel kann der Beutel verschlossen werden, so dass die Jungen nicht herausfallen können.
… Reviergrenzen, die sie regelmässig mit Duft-, Kot- und Kratzmarkierungen versehen.
- Nur um den Baum zu wechseln oder um zu trinken, verlassen Koalas ihren Baum. Foto: Panther Media
Verhalten: Typisch Koala!
Koalas verweilen nicht an ein und derselben Stelle, sondern wandern auf ihrem Baum im Laufe des Tages herum. Wenn es kühl ist, suchen sie sich ein lauschiges Plätzchen in der Sonne. Wenn es ihnen zu warm wird, ziehen sie sich in den Schatten zurück und spreizen alle Viere von sich, um sich zu kühlen.
Koalas verteidigen ihre Reviere und auch Nahrungsbäume, die nicht von ihnen genutzt werden, vor anderen Koalas, die nicht ihrer Gesellschaft angehören. Auf diese Weise verhindern sie, dass es zu viele Koalas an einem Ort gibt. Denn wenn es mehr Koalas als Nahrung gibt, geraten alle Tiere in eine missliche Lage. Die jungen Koalas müssen sich aus diesem Grund ebenfalls anderenorts ansiedeln. Nur wenn ein Koala stirbt, wird sein Platz von einem anderen Koala übernommen.
- Zu einer Kugel zusammengerollt, schützen sich Koalas vor Regen und Wind. Foto: Panther Media
Haben Koalas Angst zittern sie und geben einen Angstruf von sich, der ähnlich wie der Schrei eines Babys klingt. Die Männchen verkünden mit einen grunzenden Bellen, dass sie da sind und welche Stellung sie in der Gesellschaft einnehmen. Auch in der Paarungszeit hört man die Männchen oft bellen. Weibchen können ebenfalls bellen, tun dies aber nicht so häufig wie die Männchen. Sie bellen, wenn sie paarungsbereit oder wütend sind. Zwischen Müttern und Kindern erfolgen sanfte Quietsch- und Klickgeräusche, manchmal auch leises Summen oder Murmeln, sowie leichte Grunzlaute, welche Unbehagen und Ärger verdeutlichen.
- Ein brüllendes Koala-Männchen. Foto: Fotolia
Koala: Fortpflanzung und Jungtiere
Geschlechtsreife: mit 2 Jahren
Paarungszeit: Oktober – April
Tragezeit: 35 Tage
Gewicht des Jungen: wenige Gramm
Grösse des Jungen: 2 cm
Wurfgrösse: 1 Jungtiere
- Das Koala-Weibchen zieht ihr Junges alleine gross. Foto: Panther Media
Während der Paarungszeit sind Koalas deutlich aktiver. Die Männchen bellen öfter, um den Weibchen anzuzeigen, dass sie paarungsbereit sind. Zudem sind sie aggressiver und kämpfen untereinander. Dabei können sie sich mit ihren scharfen Krallen teils schwer verletzten. Wann die Paarung erfolgt, bestimmen die Weibchen. Die stärksten Männchen paaren sich mit allen paarungsfähigen Weibchen.
Nach der Geburt, die meist im Sommer erfolgt, krabbelt das Junge ganz von allein in den Beutel. Noch ist es nackt und blind. Die nächsten sechs bis sieben Monate verbringt es gut geschützt im Beutel der Mutter und ernährt sich von Muttermilch. Nach 22 Wochen kann es die Augen öffnen und schaut zum ersten Mal aus seinem Beutel heraus. Jetzt wird das Junge von seiner Mutter zusätzlich für 8 Wochen mit so genanntem “Papp” gefüttert. Papp ist eine besondere Form von Kot und erleichtert dem Jungen den Übergang von der Milch zur Ernährung mit Eukalyptus.
Sobald das Koala-Baby zu gross für den Beutel ist, verlagern sich die Zitzen und ragen aus dem Beutel heraus, um das Baby mit Milch zu versorgen. Das Koala-Junge wird noch bis zu seinem ersten Lebensjahr mit Milch gefüttert.
- Ein Koala-Baby, das bereits alleine klettern kann. Foto: Panther Media
In dieser Zeit kann die Mutter ein neues Baby bekommen. Sobald dieses unterwegs ist, lässt sie das Junge aus dem Vorjahr nicht mehr Milch trinken und trägt es auch nicht länger auf dem Rücken. Mit eineinhalb Jahren ist das Junge selbstständig und wird meist von der Mutter vertrieben. Es wandert allein umher und sucht sich sein eigenes Revier.
Bedrohung, Bestand und Lebensraum des Koalas
- Koalas leben heute oft in Schutzgebieten. Foto: Panther Media
Die grössten Koala-Vorkommen finden sich an der australischen Ostküste in Queensland, New South Wales und Victoria. Hier leben die Tiere einigermassen in Sicherheit, vor allem in den Schutzgebieten.
Zu ihren natürlichen Feinden gehören Dingos (australische Wildhunde), Pythons, Warane und grosse Raubvögel wie der Riesenkauz oder der Keilschwanzadler. Besonders wenn sie sich auf dem Boden aufhalten, leben Koalas gefährlich, denn hier sind sie ihren Feinden schutzlos ausgeliefert, weil sie zu langsam sind, um zu fliehen.
In der Vergangenheit wurden Koalas oft wegen ihres Fells gejagt und standen kurz vor der Ausrottung. Heute zählen sie nicht mehr zu den bedrohten Tierarten, doch durch die Zerstörung ihrer Lebensräume durch den Menschen oder Buschbrände sind Koalas immer noch gefährdet. In einigen Gebieten leben die Tiere auf privaten Grundstücken und in der Nähe von Menschen. Nicht selten werden sie auf den Strassen überfahren oder von Hunden getötet, wenn sie den Baum wechseln wollen oder sich auf Wanderschaft begeben müssen. Auch machen ihnen Krankheiten zu schaffen. Viele Tiere erkranken an Blutarmut oder sind so stark von Zecken befallen, dass sie an Blutkrankheiten und Lungenentzündungen sterben. Viele Weibchen leiden auch an Unfruchtbarkeit, sodass sie keine Nachkommen zeugen können.
- Durch die Zerstörung ihrer Lebensräume sind Koalas gefährdet. Foto: Panther Media
Unsere Artikel sind sehr gewissenhaft recherchiert. Die Quellen sind hier angegeben.
http://de.wikipedia.org/wiki/Koala
http://tierdoku.com/index.php?title=Koala
http://www.wissen.de/bildwb/sind-koalas-einzelgaenger
http://www.wissen.de/lexikon/koala
Fotos: Fotolia, Panther Media